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Die kaiserliche Leibgarde

Wofür stand die Prätorianer Garde?

 

Die Elitesoldaten des Römischen Reiches waren in der Hauptstadt Rom stationiert. Aber sie begleiteten auch die Nobilität auf ihren Reisen durch das ganze Reich. Natürlich bildeten sie auch die reguläre Armee aus und fungierten als erfahrene Instruktoren, um die römische Legion zur stärksten Armee der Antike zu machen.

 

Wir sind stolz auf die Erfolge unserer Prätorianer Projekts, die wir in den letzten zehn Jahren mit all unseren Partnern, Freunden und Mitgliedern des Vereins VITA ROMANA in der Schweiz erzielt haben.

Kaisermacher oder Kaisermörder

Die Prätorianer, kaiserliche Leibgarde und Elitetruppe des römischen Heeres, waren ihrem Herrscher treu ergeben und konnten gleichzeitig seine tödlichsten Feinde werden. Ausgezeichnet durch Schlagkraft und Pflichterfüllung bis zur Aufopferung war es ihre Aufgabe, für die Sicherheit des Kaisers zu sorgen. Sie übten jedoch auch enormen Einfluss auf die Politik Roms aus und entschieden mitunter über den Tod derer, den sie eigentlich schützen sollten.

Sie dienten vor allem zum Schutz des Kaisers aber auch der Senatoren, also den Angehörigen des römischen Parlaments.
 
Für wichtige Belange reisten die Politiker Roms als Repräsentanten des Imperium Romanum und seines Machtapparates in die Provinzen. Dies geschah oft in Begleitung einer Einheit der Prätorianer.

Folgende römische Kaiser wurden offensichtlich durch die Prätorianer ermordet:

Caligula (Rom) (ermordet im Jahr 41 n.Chr.)


Galba (Rom) (ermordet im Jahr 69 n.Chr nach ca. 9 monatiger Amtszeit)


Pertinax (Rom) (ermordet im Jahr 193 n.Chr, nach ca. 3 monatiger Amtszeit)


Caracalla (Feld) (ermordet im Jahr 217 n.Chr)


Elagabalus (Rom) (ermordet im Jahr 222 n.Chr)


Pupienus und Balbinus (Rom) (ermordet im Jahr 238 n.Chr ?)


Numerianus (vermeintlich) (Feld) (ermordet im Jahr 284 n.Chr)


Carinus (Feld) (ermordet im Jahr 285 n.Chr)

Im ersten Vierkaiserjahr formieren sich die Prätorianer als Wache der Obrigkeit und im speziellen der Kaiser. Der Einfluss der Prätorianergarde auf die Regierungsspitze, beschrönkte sich auf den Schutz der Eliteklasse Roms und war politisch noch eher geringfügig.  Die Macht auf die Stellung des Kaisers so radikal Einfluss zu nehmen indem er kurzerhand ermordet werden konnte, war undenkbar. Ein "Bodyguard" war loyal und hatte mit seinem Leben den Kaiser zu schützen.

 

Dies änderte sich mit dem Vorfall der Ermordung von Kaiser Caligula der sich zunehmend unbeliebt gemacht hatte bei den noblen Römern und ihnen unerträglich wurde. Daraufhin wurde Caligula in einem passenden Moment von seinen eigenen Wächtern schlicht erdolcht. Noch am gleichen Tag entschied man dynastisch einen Nachfolger zu wählen und fand in Claudius ein bescheidenes Gemüt welches man glaubte manipulativ wohl gut aus dem Hintergrund steuern zu können. Claudius hattte sich versteckt weil er befürchtete ebenfalls ermordet zu werden, wurde alsbald entdeckt und sah seine letzte Stunde gekommen. Als er dann zu seiner Überraschung zum Kaiser erhoben wurde, ist die Macht der Prätorianer erstmals deutlich zum Vorschein getreten. Claudius erwies sich übrigens als sehr gewiefter Herrscher und kaum manipulativ sondern klug, erfahren und willenssttark. Er war so betrachtet eine gute Wahl.

 

Diese Begebenheit öffnet Türen für die Prätorianer dann im zweiten Vierkaiserjahr, oder im Fünfkaiserjahr, wie man es auch immer nennen will, nehmen sie eine Hauptrolle ein, und können einen Kandidaten, der ihnen oder einem Auftraggeber nicht genehm ist, einfach beiseite Seite schaffen und dabei kaum eine Massregelung befürchten sondern eine saftige Belohnung. Die Morde dürften als Auftrag seitens bestimmter Machtpersonen in der Elite betrachtet werden zumal die Prätorianer zunehmend bestechlich wurden.

 

Der Krise der Soldatenkaiser geht dann eine eigentliche Prätorianerkrise voraus, in der es in einem Machtvakuum unter Severus Alexander zu Strassenschlachten in Rom und offenen Machtkämpfen zwischen den verschiedenen Prätorianerpräfekten kam. Die Prätorianer werden von Konstantin umstrukturiert wenn auch nicht wirklich abgeschafft; sondern sie wurden schon während der Tetrarchie den einzelnen Kaiser zugeteilt. Eine Ausnahme stellt der Kaiser Diokletian dar, welcher sich seine eigene Schutztruppe aushebt, so dass nur noch eine Rumpftruppe in Rom verbleibt. Prompt erheben diese Prätorianer denn auch  Maxentius zum Kaiser und lösen einen Machtkonflikt aus. Konstantin kämpft daraufhin an der Milvischen Brücke mit seinen eigenen Prätorianer auch gegen Truppen, die zuvor von der Seite des Severus' und des Galerius' zu Maxentius übergewechselt waren. Konstantin hebt somit nur noch die Stationierung der Prätorianer in Rom auf.

 

Wenn wir also die Liste der durch die Prätorianer ermordeten Kaiser mit der Liste aller Kaiser vergleichen, es gab von Augustus bis Konstantin etwa 57 Kaiser, sehen wir, dass die Prätorianer für etwa 15% der ermordeten Kaiser verantwortlich waren. Zusammen mit einer Ausführung, in welchen Kriegen die Prätorianer erfolgreich kämpften, wird deutlich, dass die Prätorianer viel mehr Elitetruppe als Kaisermörder waren.

Text Francis de Andrade mit Extrakten aus der Rezension von Marcel Dupasquier und dem Buch "die Prätorianer" von Ritchie Pogorzelski

Wir empfehlen das Buch "Die Prätorianer" - Kaiserliche Bodyguards

Folterknechte oder Elitetruppe von Ritchie Pogorzelski


Beinahe dreihundertfünfzig Jahre lang waren sie die Elitetruppe des römischen Militärs und übten enormen Einfluss auf die Politik und die Regenten Roms aus: Die Prätorianer. Sie besassen die Macht, Kaiser auszurufen, deren Leben in ihren Händen lag, denn die Prätorianer entschieden mitunter über den Tod dessen, den sie eigentlich schützen sollten.


Von den Anfängen unter Kaiser Augustus bis hin zur Auflösung der Prätorianer durch Konstantin den Großen beschreibt der Autor die Entwicklung der antiken Garde und analysiert die Funktion ihrer Befehlshaber und deren Rolle in der römischen Politik.
Den Leser erwarten spannende Geschichten zu Intrigen am kaiserlichen Hof begleitet von archäologischen Befunden und antiken Zitaten als materiellen und literarischen Zeugen.
Das Bildmaterial besticht durch die in Handarbeit nachkolorierten Reliefs, die die Prätorianer als kaiserliche Leibgarde im Zentrum der Macht lebendig werden lassen.

https://www.ritchie-pogorzelski.com/

Römische Legion, die Prätorianer und der Geheimdienst "Speculatores"

Die Prätorianer waren involviert und vermutlich sogar entscheidende Funktionsträger im Antiken Nachrichtendienst.

 

Alles was vertraulich behandelt werden sollte in militärischen und politischen Belangen - sofern der Sache allerhöchte Wichtigkeit für Rom zu bemessen war sowieso - tangierte auch die Sektion der Prätorianergarde. Deswegen zeigen und erläutern wir an den "Living History" Darbietungen die antiken Hilfmittel z.B. versiegelte Informationstafeln und Chiffriertechniken, (Chiffrierscheibe PDF) wie dieses Beispiel zeigt.

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